Erster Weltkrieg und
    Besatzung 1918-1930
    in Rheinland-Pfalz

    Projekt "Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz"

    Französisch besetztes Gebiet nach dem Versailler Vertrag, 1919[Bild: Source gallica.bnf.fr / Bibliothèque nationale de France]

    Der Erste Weltkrieg und die sich daran anschließende Besatzungszeit prägten den Alltag der Menschen in unserem Raum. Große Teile des heutigen Rheinland-Pfalz standen ab 1918 unter der Kontrolle einer französischen Militärregierung, einige Gebiete in den ersten Jahren zunächst einer amerikanischen Besatzung. Häufig ist dies wenig bekannt, im Gegensatz zur Besatzung von 1945 bis 1949. Dabei beeinflusste diese Besatzungssituation den Alltag und führte zu anderen Erfahrungen als im übrigen Deutschland. Nicht zuletzt bildete sie eine Grundlage für die Besatzungskonzeptionen ab 1945.

    Seit 2018 verschiebt sich das Forschungsinteresse in der Geschichtswissenschaft zunehmend auf die Zeit ab 1918. Vielfach sind insbesondere der Beginn und der Untergang der Weimarer Republik politik- und inzwischen auch kulturgeschichtlich in den Blick genommen worden.  Die Erforschung der Alltagserfahrungen der Menschen, der konkreten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den verschiedenen Landesteilen bleibt jedoch häufig unbekannt.

    Propagandapostkarte zur „Schwarzen Schmach“[Bild: Arthur Barth; Archiv des Historischen Museums der Pfalz]

    Bislang prägen vor allem Propagandaschriften u.ä. das Bild der gegenseitigen Wahrnehmung von Siegern und Besiegten in der Zwischenkriegszeit. So bezeichneten Deutsche die Stationierung von Soldaten afrikanischer Herkunft im Besatzungsgebiet als „Schwarze Schmach“. Doch diese Dokumente verfolgten bestimmte Ziele und sind keine neutrale Quelle. Im von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur geförderten Projekt „Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz“ untersucht das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. gemeinsam mit dem Landesarchiv Speyer, der Pfälzischen Landesbibliothek und vielen Kommunalarchiven aus Rheinland-Pfalz anhand ergänzender Quellentypen die Vielfältigkeit der Wahrnehmung der Besatzungszeit durch die Bevölkerung. Dazu wurden u.a. behördliche Berichte und Akten, Ego-Dokumente wie Tagebücher und zeitnah entstandene Aufzeichnungen herangezogen.

    Sie wissen mehr zur Geschichte Ihres Ortes in dieser Zeit oder verfügen über historische Unterlagen? Sprechen Sie uns gerne an!

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