Erster Weltkrieg und
    Besatzung 1918-1930
    in Rheinland-Pfalz

    Der Erste Weltkrieg im heutigen Rheinland-Pfalz

    Zwischen Grenzgebiet und Heimatfront

    Paul von Hindenburg an seinem 70. Geburtstag in Kreuznach, Postkarte von 1917[Bild: HWZB]

    Der Erste Weltkrieg prägte den Alltag der Menschen in unserer Region. Das heutige Rheinland-Pfalz war kein unmittelbarer Kriegs-schauplatz, blieb jedoch als grenznahe Region keinesfalls unberührt von den Ereignissen in den Jahren 1914 bis 1918.

    Anfangs dienten zahlreiche Städte als Aufmarschgebiet und Aufenthaltsort nach-rückender Truppen. So kam es zu Einquartierungen zunächst in öffentlichen Gebäuden und dann auch in Privatwohnungen. Von Januar 1917 bis März 1918 bezog die Oberste Heeresleitung in Kreuznach Quartier.

    Luftaufnahme eines deutschen Gasangriffs[Bild: Bundesarchiv, Bild 183-F0313-0208-007 [CC-BY-SA 3.0]]

    Nicht nur die Truppen, sondern auch Rohstoffe und Kriegsmaterial kamen über die Städte am Rhein. Ein für den Krieg besonders wichtiges Unternehmen befindet sich in Ludwigshafen: Die BASF produzierte dort Sprengstoff und Giftgas, sodass das deutsche Militär die Materialschlachten im Westen weiterführen und darüber hinaus neue, schreckliche Formen der Kriegsführung anwenden konnte.

    Kriegsgefangene Russen und Franzosen in Speyer[Bild: Stadtarchiv Speyer]

    Der Mangel an männlichen Arbeitskräften führte dazu, dass zunehmend Frauen in der Rüstungsindustrie beschäftigt wurden. Im Laufe der Zeit wurden insgesamt 2,5 Millionen Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit verpflichtet, zumeist in der Landwirtschaft. Im Kriegsgefangenenlager Ebenberg bei Landau hielten sich bis zu 2.000 französische und im Lager Germersheim ca. 6.000 russische Soldaten auf. Viele von ihnen arbeiten auf den Feldern in der Umgebung. Die u.a. auf der Zitadelle in Mainz untergebrachten gefangenen Offiziere wurden nicht zur Zwangsarbeit für die Deutschen herangezogen.

    Der Arbeiter- und Soldatenrat an der Spitze eines Demonstrationszuges in Kaiserslautern[Bild: StA Kaiserslautern]

    Durch die immer problematischer werdende Versorgungssituation machte sich eine allgemeine Kriegsmüdigkeit breit, welche im November 1918 die Bildung zahlreicher Arbeiter- und Soldatenräte nach sich zog. Mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918 war der Erste Weltkrieg für die deutsche Bevölkerung offiziell beendet und die alliierte Rheinlandbesatzung.

    Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) hat im Rahmen des Projektes „Der Erste Weltkrieg in der Grenzregion“ die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen in der Region erforscht. Mit der Plakatausstellung „Der Erste Weltkrieg in Rheinland-Pfalz. Zwischen Grenzgebiet und Heimatfront“ möchten wir allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern knappe, wissenschaftlich fundierte Informationen zur Geschichte des Ersten Weltkriegs auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz bereitstellen. In der Seitenspalte können Sie alle Tafeln der Ausstellung abrufen und sich in das Thema reinlesen.