Erster Weltkrieg und
    Besatzung 1918-1930
    in Rheinland-Pfalz

    0.Die französische Besatzungszeit im Gebiet des heutigen Eifelkreises Bitburg-Prüm

    Akte der Stadt Prüm, "Separatismus", 1922-1931[Bild: Kreisarchiv Bitburg-Prüm]

    Die Amerikaner wurden im August 1919 von den Franzosen als Besatzungsmacht abgelöst. Über die Besatzungszeit in den Kreisen Bitburg und Prüm sind uns aus Tagebüchern und Berichten[Anm. 1] sehr anschauliche, persönliche Schilderungen überliefert. Sie geben – unabhängig von der Zuverlässigkeit ihrer Schilderungen im Einzelnen – einen unmittelbaren Eindruck davon, wie die Ereignisse von einigen Menschen erlebt und empfunden wurden. Dabei ist im Vorhinein anzumerken, dass die Quellen nur die Sicht von ortsansässigen deutschen Bürgern widerspiegeln. Die französische Sicht auf die Geschehnisse fehlt in den bisher gefundenen Quellen des Kreises leider völlig und muss daher zur besseren Einordnung der vorhandenen Quellen anhand anderer Regionen des heutigen Rheinland-Pfalz rekonstruiert werden. Zur richtigen Einordnung der Quellen ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Franzosen im Gegensatz zu den Amerikanern weitaus negativere Erfahrungen mit den Deutschen gemacht hatten. Dreimal hatten deutsche Truppen in Frankreich gestanden, nämlich 1814, 1870/71 und 1914-1918. Hinzu kam, dass die Westfront des Ersten Weltkrieges fast vollständig auf französischem und belgischem Gebiet verlaufen war und dort schwerste Zerstörungen und ein enormes Trauma zurückgelassen hatte. Dieses Trauma auf französischer Seite ließ die Franzosen in Deutschland vor allem den „Erbfeind“ und ein die eigene Souveränität gefährdendes Potential sehen, weshalb sie weitaus mehr danach trachteten, die Deutschen zu schwächen oder gar zu erniedrigen als die Amerikaner. Gerade zu Beginn der Besatzungszeit muss außerdem davon ausgegangen werden, dass ein großer Teil der eingesetzten Truppen Frontsoldaten waren, die teilweise jahrelang die Gräuel des Krieges hautnah miterlebt hatten und somit den Deutschen noch weitaus feindseliger gegenüber gestanden haben dürften als die ihnen folgenden eigentlichen Besatzungssoldaten, welche selber meistens keine Kampfhandlungen mehr erlebt hatten.[Anm. 2]

    Zu den im Folgenden zitierten Quellen muss besonders eine mit Blick auf ihren Entstehungshintergrund eingeordnet werden: Die Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung von Gottfried Kentenich, „Trier und das Trierer Land in der Besatzungszeit 1919–1930. 12 Jahre unter der Geißel der Fremdherrschaft“,[Anm. 3] die im Folgenden mehrmals zitiert wird, ist aus heutiger Sicht sehr kritisch zu sehen, da hier ein negatives und einseitiges Bild der Franzosen, z. B. mit einem Artikel zur Schwarzen Schmach[Anm. 4], vermittelt wurde. Daher sollen im Folgenden nur Angaben aus diesem Werk gemacht werden, die in anderen Quellen in ähnlicher Weise zu finden sind. 

    Einen Vorgeschmack auf die französische Besatzung hatte es für die deutsche Bevölkerung schon Ende 1918 gegeben. Mitte Dezember hatte für kurze Zeit eine französische Einheit im Bitburger Raum Quartier bezogen. Aus dieser Zeit werden mehrere Ereignisse berichtet. Der erste Vorfall zwischen französischen Soldaten und Zivilbevölkerung ereignete sich am 6. Dezember 1918. So notierte die Frau des damaligen Landrates Sigmund Maria Graf Adelmann von Adelmannsfelden, Irma, am folgenden Tag in ihrem Tagebuch: „Sehr scharfe Bestimmungen der Engländer, Belgier u. Franzosen in der Zeitung. Gott Lob, dass wir Amerikaner hier haben. Die wenigen Franzosen, die hier sind, benehmen sich längst nicht so gut. Gestern gab ein französischer Offizier dem deutschen Postboten Willms eine Ohrfeige, da er Uniform trug. […] Die Amerikaner waren alle auf Seite des Willms. Der französische Offizier ist abgereist.“[Anm. 5] Der Vorfall wird in einer zweiten Quelle ebenfalls erwähnt.[Anm. 6] 

    Frau Adelmann selbst beschrieb daher den „Besuch“ französischer Truppen im Landkreis Bitburg im Dezember 1918 in ihrem Tagebuch am 13. Dezember folgendermaßen: „Wie ich in Bitburg ausstieg, begrüsste mich der Messericher Pfarrer und sagte mir zu meinem Schreck, dass eine Division Kavallerie zu Fuss, Franzosen, eingerückt seien und wir den Stab hätten. Nikolaus der mich abholte erzählte, die Franzosen hätten gleich unsere Wagen und Pferde hinausgeworfen und den Stall und Carage in Benutzung genommen, die Küche und Esszimmer mit Beschlag belegt. Mittags auf unserem Porzellan, mit unserem Silber gegessen. – Den Männern hätten sie die Mützen vom Kopf geschlagen, z.B. Albert Levy; da sie nicht die Fahne gegrüsst hätten, verschiedene Jungen verprügelt, den Mötschern die Pferde ausgespannt, den Wiersdorfern alle Hühner mitgenommen. Herr Houtgerberg und verschiedenen Geschäften haben sie Waren für 30 u. mehr Mark gekauft u. nicht gezahlt, lachend hinausgegangen. Vor dem Landratsamt wehte die frz. Fahne. Meine Gefühle lassen sich denken. Im Büro meldete Sigmund gerade dem Bürgermeister [von Bitburg], er müsse bekanntgeben, dass die Trikolore u. die Offiziere gegrüsst würden. Sigmund erzählte mir dann folgendes: Der General[Anm. 7] käme (wurde vom hiesigen Bürgermeister gemeldet) um 12 Uhr frz. – deutsche Zeit 1 Uhr, beim Landratsamte angeritten und wünsche dort an der Türe von den Notabeln der Stadt als Sieger empfangen zu werden.“[Anm. 8] Zur richtigen Einordnung der Geschehnisse in Wiersdorf muss aus französischer Sicht hinzugefügt werden, dass die Versorgung der französischen Armee im Gegensatz zur amerikanischen Armee sehr schlecht war, wodurch sich die Soldaten aus Not bei den Zivilisten bedienen mussten.

    General Hénoque beim Aufbruch aus Bitburg, heimlich aufgenommen am 15. Dezember 1918 durch ein Fenster des Landratsamtes von Irma Adelmann von Adelmannsfelden[Bild: StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4]

    Frau Adelmann von Adelmannsfelden hat in ihrem Tagebuch auch eine Ansprache des genannten Generals Hénoque vermerkt, die nach Eintreffen der französischen Truppen gehalten worden sein soll: „Das französische Heer kommt als Sieger her zu Ihnen, wir verlangen, dass unsern Befehlen von jedem gehorcht wird, haben sie das verstanden, ja, gut. Wir wollen keine Gewalttaten machen, wie die Deutschen in Belgien und Frankreich, es war nicht schön, wenn sie nicht gehorchen werden Sie Strafe bekommen. Haben Sie das verstanden, ja, gut“. Des Weiteren schrieb Frau Irma Adelmann von Adelmannsfelden: „Ein Offizier wollte alle Telephonaparate fortnehmen, Sigmund ging sofort zum General, der einen strengen Befehl dagegen erliess. Er[Anm. 9] riete, obwohl hier die amerikanischen Befehle gelten, dass die Männer die [französische] Trikolore[Anm. 10] und die Offiziere grüssten, wie die Deutschen es in Frankreich auch verlangt hätten, es gäbe sonst unangenehme Zwischenfälle. [...] Von elf Uhr bis ca. vier Uhr zogen die französischen Truppen durch, gut aussehend, schnell marschierend, sie schlugen verschiedenen Einwohnern den Hut vom Kopf.“[Anm. 11]

    Am Tag danach, dem 14. Dezember 1918, schilderte Frau Irma Adelmann von Adelmannsfelden weitere Ereignisse in ihrem Tagebuch: „Sigmund hatte den ganzen Tag telephoniert und Beschwerden gegen die Franzosen erhoben. [...] Grosse Empörung sei in der Stadt über die Franzosen. Wo sie sind, sind sie unverschämt und wird gestohlen. [...] Sigmund bat ihn[Anm. 12] dann noch einen wichtigen Fall mitzuteilen und unterbreitete ihm einen Fall von roher Bestialität eines französischen Offiziers in Neuerburg der sich junge Mädchen als Geisseln genommen hatte und 2 Std versuchte ein 17 jähriges Mädchen zu vergewaltigen. […] Dem General war es sehr unangenehm, besonders nachdem er von dem schlechten Benehmen der Deutschen gesprochen hatte. [...]. In Oberweis haben sie [die Franzosen] hundert Hühner mitgenommen und in jedem Orte was (sie) bekommen konnten. [...] Morgens um 9 Uhr zogen verschiedene Regimenter mit aufgestecktem Bajonett nach Trier ab. [...] Der General[Anm. 13] sagte, sie seien aus Versehen in amerikanisches Gebiet gekommen und müssten nun durch-ziehen. Die Amerikaner kommen uns wie Freunde vor.“[Anm. 14] In der kritisch zu sehenden Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung findet sich eine Passage, die die Rolle der Amerikaner zu bestätigen scheint: „Als ein französisches Infanterie-Regiment sich, noch zur Zeit der amerikanischen Besatzung, eine Nacht in Bitburg einquartierte und Bürger angriff, wurden diese von den Amerikanern geschützt, und es entstand eine regelrechte Alliierten-Keilerei.“[Anm. 15] 

    Am 15. Dezember 1918 fand nach Frau Irma Adelmann von Adelmannsfelden eine Verhandlung über den der Vergewaltigung beschuldigten französischen Soldaten wegen der Ereignisse in Neuerburg statt. Hier schrieb sie: Der Beschuldigte stritt „seine erwiesenen Schandtaten ab. [...] Wir waren glücklich, dass die Franzosen fort waren, überall haben sie gestohlen, Möbel und Bilder zerstört.“

    Weitere vermeintliche Vorfälle notierte Irma am 16. und 17. Dezember 1918: „In Bollendorf soll der Pfarrer von den Franzosen gezwungen sein ihr Auto selbst zu putzen. Ein alter Mann von Bollendorf soll gezwungen sein von Bollendorf nach Echternnacherbrück einen Sack Sand zu tragen.“[Anm. 16] […] „Der Bürgermeister von Echtern telephonierte, dass die Franzosen oben bei dem Liborius Kapellchen die Trikolore auf einer Fahnenstange gehisst hätten irgendjemand sägte in der Nacht die Stange ab und warf die Fahne den Berg hinunter. – Die Besatzung (sollen amerik. Soldaten gemacht haben, die Fahne wurde nicht mehr gehisst.) von Echternacherbrück verlangte, binnen 2 Stunden müsste eine Trikolore oben wieder wehen, andernfalles müssten die Echternacherbrücker eine hohe Strafe zahlen. Sigmund ordnete das Hissen der Fahne an, meldete den Fall aber den Amerikanern die der Sache nachgehen werden.“[Anm. 17]

    Ab dem 1. September 1919 wurden die Kreise Bitburg und Prüm unter die Aufsicht des französischen Militärs gestellt. Der Beginn dieser Besatzung scheint in seinen Anfängen ähnlich negativ verlaufen zu sein wie schon der „Besuch der französischen Truppen“ 1918. Im Rückblick auf diese Zeit ist es jedoch schon den näheren Zeitgenossen teilweise schwergefallen, die genauen Zeiträume des Einmarsches der Franzosen sowie die Geschehnisse richtig einzuordnen. So berichtete die Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung 1930 über den Beginn der französischen Besatzung in Bitburg Folgendes: „Die Franzosen rückten Anfang 1920 ein und zogen sofort zwölf Herren als Geiseln ein mit dem Bedeuten, wenn das geringste in der Stadt passiere, würden sie erschossen. Da der Repräsentant Frankreichs bei der Auswahl der Geiseln in Neuerburg in ritterlicher Weise eine junge Vertreterin der Damenwelt nicht ausschloß, wandten sich die Neuerburger nach Trier, worauf er von amerikanischen Offizieren kurzerhand fest- und mitgenommen wurde.[Anm. 18] Matthias Bongartz[Anm. 19], der von 1918 bis 1925 das Kreisbesatzungsamt geleitet hatte schrieb wiederum über den Beginn der französischen Besatzungszeit 1919 folgende Zeilen: „Am 23. August 1919 rückte die erste französische Abteilung, von Prüm kommend, mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen in Bitburg ein. Es waren Fronttruppen, die sich als Sieger fühlten, aber bislang noch keine Gelegenheit gehabt hatten, ihre Siegesfreude an den Mann zu bringen. Schon beim Einmarsch kam es zu kleinen Excessen. Soldaten sprangen aus dem Gliede und schlugen Bürgern die Kopfbedeckung herunter, weil sie es, infolge Unkenntnis der französischen Gepflogenheit, unterlassen hatten, die Fahnen durch abnehmen der Kopfbedeckung zu salutieren. In den Quartieren nahmen die Soldaten Anstoß an Kaiser- und Soldatenbildern, die in Trümmern gingen. Sie verlangten gutes Essen und alles Mögliche, das die Bevölkerung zu geben bei allerbestem Willen nicht in der Lage war. Auch in die Läden drangen sie ein und nahmen Ware, ohne sie zu bezahlen. Durch Bitburg ging eine Welle der Angst und des Schreckens. Die einzige Hilfe gegen die Ausschreitungen waren die noch anwesenden Amerikaner. [..] Die beiden Alliierten vertrugen sich nicht so, wie man es sich in einer Allianz vorstellt. [...] Und kamen sie dennoch zusammen, dann gab es gewöhnlich Auseinandersetzungen, die nicht immer ‚platonisch‘ verliefen.“[Anm. 20] Hierzu muss man wissen, dass es den französischen Soldaten von Seiten der Generalität zunächst erlaubt war, sich bei den Deutschen zu versorgen. Die französische Bevölkerung hungerte, sodass dies gerechtfertigt erschien.

    0.1.Alltag und Begegnungen

    Im Gegensatz zu den bereits geschilderten Erlebnissen beim Einmarsch der Franzosen geben die Quellen über den Alltag in der Besatzungszeit wie auch in anderen Regionen in Rheinland-Pfalz[Anm. 21] ein weniger negativ geprägtes Bild über die Begegnungen zwischen Franzosen und Deutschen wider. Die in der damaligen Zeit in Deutschland weit verbreiteten rassistischen Haltungen treten jedoch immer wieder in den Schilderungen hervor. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass der französische Einsatz von Kolonialtruppen auch eine gewisse Demütigung für die deutsche Seite gewesen sein dürfte.[Anm. 22] 

    Für Bitburg deutet ein Bericht aus der Bitburger Zeitung ein heterogenes Bild an. So wurde dort festgehalten: „Madagassen an Zahl 5000 kampierten im Sommer in den Sälen und Scheunen Bitburgs. Es waren harmlose Naturkinder, die niemanden Leides taten, aber vieles von ihren zivilisierten Offizieren erdulden mussten. Ein Schauspiel war es, wenn sie auf dem Marktplatze kompanieweise Französischunterricht erhielten und als sie am 14. Juli ihre Nationaltänze aufführten. […] Furcht vor den Franzosen und Mitleid mit den Madagassen war die Signatur Bitburgs. […] Sonst bestand die Besatzung nur aus Gendarmen und dem Kommandanten mit Wachkommando.[Anm. 23] Für die Gendarmerie in Bitburg hielt Bongartz fest, dass der Diensteifer eines Lothringer Elsässers bzw. nun „Neufranzosen“, für die Deutschen problematisch gewesen sein soll. Dieser Gendarm, Wörli genannt, soll die Bevölkerung schikaniert haben. Mit den „Originalfranzosen“ ließ sich Bongartz zufolge hingegen auskommen.[Anm. 24] 

    Wachtmeister der Spahi-Abteilung in Kyllburg 1923, Foto mit Widmung „souvenir d’un ami“ für den Lehrer Heinrich Güth aus Kyllburg[Bild: Kreismuseum Bitburg-Prüm, Privatbesitz Egon Colling]

    Einen anderen Bericht über die Begegnung zwischen Deutschen und Franzosen lieferte der damalige Besitzer des Hotels Mosella in Bitburg, Heinrich Kaufmann, ab. So hielt er an die französische Besatzungszeit folgende Erinnerungen fest: „Die französischen Truppen, die nach Abzug der Amerikaner sofort die Räume einnahmen, waren im Durchschnitt taktvollere und besser gebildete Leute als jene[Anm. 25], trotzdem leicht reizbar und aufwallend. 50 Spahis werden im Hotel für 14 Tage einquartiert. Was da geschehen ist, spottet jeder Beschreibung. Sie verrichteten ihre Not trotz dem Vorhandensein von drei Klosettanlagen im Hotel wo es ihnen passte. Ihr Wasser machten sie in allen Winkeln und Nischen sowie am Eingang des Saales aufs Treppenpodest. Meine älteste Tochter, welche französisch sprach, machte dem Führer dieser schwarzen Truppe dieserhalb Vorhaltungen worauf die Sache dann nachher anders wurde. Gleichzeitig erklärte sie diesem Major, dass keine schwarzen Truppen ins Hotel gelegt werden dürften, da die Delegation von Bitburg dies verboten hätte. Darauf wurde der Mensch ganz wütend und entgegnete: sie wären keine schwarzen Truppen und erstattete Anzeige wegen Beleidigung. Sie wurde vom französischen Kriegsgericht in Trier zu 250 Mark Strafe verurteilt, da ihr gesagt wurde, dass sie von farbigen Truppen hätte sprechen können, aber der Ausdruck „schwarze Truppen“ sei eine Beleidigung der französischen Armee.“[Anm. 26] […] Der gleiche Vorfall wurde ebenfalls von Bongartz erwähnt. So hielt Bongartz fest, dass es eine Beschwerde der Frau Kaufmann vom Hotel Mosella gegeben habe, dass ein Schwarzer ihren Töchtern nachstelle. Frau Kaufmann wäre daraufhin bestraft worden, da ihr mitgeteilt wurde, dass es keine Schwarzen, sondern nur farbige Soldaten in der französischen Armee geben würde. Auch Bongartz überlieferte somit, dass der Begriff „Schwarz“ als Beschimpfung der Truppe gewertet wurde.[Anm. 27]

    Kaufmann berichtete ebenfalls davon, dass sich „ein Franzose in einer Nacht ins Bett der Tochter gelegt haben soll. Die Tochter flieht, der Vater stürzte ins Zimmer und packte ihn am Halse. Die französische Wache führte ihn ab und steckte ihn ins Gefängnis.“ Kaufmann hält fest, dass er nicht weiß, ob der Franzose bestraft bzw. verurteilt wurde.[Anm. 28] In Prüm arbeiteten die Franzosen nach Oberstudiendirektor Franz Josef Faas mit „Zuckerbrot und Peitsche“. „An Weihnachten beschenkten sie die Kinder und Franzosenfreunde, von denen es in der Bevölkerung nicht wenige gegeben hat. Gleichzeitig wurde der Führer der Pfadfinder, nachdem in der Schönecker Schweiz durch den Verein „Fidelitas“ das Deutschlandlied gesungen worden war, vor Gericht zu einer Strafe verurteilt.“[Anm. 29]

    Ein weiterer Vorfall ereignete sich nach Faas zu dem Zeitpunkt, als Spahis im hinteren Teil des Kaiserhofes in Prüm einquartiert waren. Als junge Damen im vorderen Teil des Saales ein Theaterspiel einübten, verhielten sich die Soldaten so still, dass sie nicht bemerkt wurden. Die Spahis sollen dann am Ende vom Spiel so angetan gewesen sein, dass sie um eine Sondervorstellung baten.[Anm. 30] Der Inhaber des Hotels Kaiserhof war allerdings auch ein wichtiger „Separatist“, nämlich Edmund Hansen, der, wie im Kapitel „Autonomiebewegungen im Eifelkreis“ beschrieben, für die sogenannte „separatistische“[Anm. 31] Bewegung in Prüm eine wichtige Rolle gespielt hat. 

    Neben den schon geschilderten öffentlichen und privaten Begegnungen zwischen Ortsansässigen und Besatzern hat es in den Besatzungszonen zwischen deutschen Frauen und Angehörigen der Besatzungsmächte trotz des Verbotes von offizieller Seite her Liebesbeziehungen gegeben. Dies wird zum Beispiel für die amerikanische Besatzung in Koblenz im sehr interessanten Artikel von Franziska Blum-Gabelmann, Eva Heller-Karneth und Kai-Michael Sprenger näher erläutert.[Anm. 32] Vor dem Hintergrund der deutsch-französischen „Erbfeindschaft“ waren Liebesbeziehungen zwischen deutschen Frauen und Angehörigen der französischen Besatzungsmacht besonders gewagt.[Anm. 33] Aus privaten Quellen gibt es daher für unseren Kreis keine Hinweise darauf, dass es Liebesbeziehungen zwischen deutschen Frauen und amerikanischen oder französischen Soldaten gegeben hat. Nur anhand einer offizielleren Quelle, dem Personenstandsregister der Stadt Bitburg, lässt sich zumindest eine solche Beziehung aus heutiger Sicht belegen: So fand am 10.03.1922 eine Heirat zwischen dem Lokomotivführer im 50. französischen Eisenbahnregiment, Gilles Auguste Marius Henri Gaudène, und Barbara Heilenbach, geb. 1892 in Gondorf, statt.[Anm. 34]

    0.2.Bekämpfung des passiven Widerstandes in den Kreisen Bitburg und Prüm während der Reichskrise 1923

    Im Jahr 1923 erreichte die französische Besatzungszeit in den Kreisen Bitburg und Prüm ihren negativen Höhepunkt. Da Deutschland mit seinen Reparationszahlungen im Rückstand war, besetzten französische und belgische Truppen ab dem 11. Januar das Ruhrgebiet. Ihr Ziel war es, die dortigen Kohlevorkommen als Pfand zu nehmen. Dagegen rief die deutsche Reichsregierung ihre Beamten zum passiven Widerstand auf.[Anm. 35] 

    Die Bekämpfung des passiven Widerstandes erfolgte in vielen Regionen Rheinland Pfalz auf eine ähnliche Weise und wird im Folgenden an den Vorkommnissen in Bitburg und Prüm dargestellt. Ebenfalls sollen die Ereignisse in Kyllburg hier dargelegt werden, welches zur damaligen Zeit eine eigene Amtsbürgermeisterei besaß und daher ebenfalls für die Südeifel eine wichtige Rolle spielte. 

    Schon am 14. Januar 1923 notierte Bongartz über die Geschehnisse in Bitburg: „Zu Anfang 1923 wurde die Besatzung der Stadt Bitburg wesentlich verstärkt, eine Maßnahme für die in Aussicht stehenden, bald kommenden, großen Ereignisse. Zum ersten Mal zogen ‚„farbige Truppen’ des 10. Regiments Chasseur d’afrique (Spahis) in Bitburgs Mauern ein. Am 14. Januar 1923 fand der Einmarsch in einer Stärke von 8 Offizieren, 25 Unteroffizieren, 200 Mann und 250 Pferden statt. Es war gegen Abend; wie eine Gespensterkolonne, mit weißen Burnussen, phantastischen Turbans und unter Schalmeiengedudel kamen sie von der Putzhöhe herunter. Bitburg hielt den Atem an, alles Leben verkroch sich und jedermann war von bösen Ahnungen für die kommende Zeit erfüllt. Mit Recht! […] Die Anforderungen wuchsen ins unmögliche, dazu waren die Spahis Menschen mit ‚eigenartigen Angewohnheiten‘ mit welchen der Deutsche sich nicht so rasch anfreunden kann. [...] Ich war Zeuge einer ‚farbigen‘ Offiziersmahlzeit, die ohne Bestecke – ‚à la main‘ vor sich ging. Um es kurz zu sagen: Für unsere Begriffe hätte ein normaler Appetit nicht ausgereicht, um mitzumachen!“ Einen weiteren Einblick über den Beginn der Zeit des passiven Widerstandes gewährt ein Beitrag in der Bitburger Zeitung, der kurz nach dem Abzug der Franzosen 1930 entstanden ist: „Die feindselige Haltung, die die Franzosen gegen die Deutschen einnahmen, hatten in Bitburg zuerst die Eisenbahner zu verspüren. Fast alle weigerten sich, für die Franzosen Dienste zu tun trotz aller Versprechungen und Drohungen. Bald wurde auch die Presse in Mitleidenschaft gezogen. Die Bitburger Zeitung war die erste Zeitung im Regierungsbezirk Trier, die von den Franzosen verboten wurde. Als später auch die Trierer Zeitungen ausblieben, wurden unter den größten Schwierigkeiten, mit Auto und selbst der Regiebahn (das Kunststück brachte Kanzleiassistent Schneider fertig), deutsche Zeitungen aus Köln herbeigeschafft um die Bürger über die bewegten Vorgänge im Rheinlande aufzuklären und mit der deutschen Regierung in Verbindung zu halten.“[Anm. 36] 

    Auf die Verstärkung der militärischen Besatzung folgten dann nach Bongartz weitere Maßnahmen, die den passiven Widerstand brechen sollten: „Am 27. Januar 1923 erging an die Beamtenschaft der Befehl durch Unterschrift die Verordnung der ‚Rheinlandkommission’ anzuerkennen, wonach jeder ‚passive Widerstand’ aufzugeben sei. Selbstverständlich wurde dieses Ansinnen einmütig abgelehnt.“ Erste Ausweisungen „renitenter“ Beamter fanden in der Folge in Bitburg ab Februar 1923 statt. Als erstes waren Bitburger Zollbeamte betroffen, dann Eisenbahner und danach jeder, der sich unbeliebt bei der Besatzungsmacht gemacht hatte. 

    Am 23. Februar wurde der Stellvertreter des Landrats Loennartz, Assessor Dr. Creutz, verhaftet und ausgewiesen. Dagegen formierte sich ein großer Protestzug aus allen Schichten der Bevölkerung und zog durch die Stadt.[Anm. 37] Ziel der Ausweisungen am 23. Februar war auch der Landrat gewesen, der jedoch zu diesem Zeitpunkt in Berlin verweilte.[Anm. 38] Insgesamt wurden in Bitburg in Folge dieses Protestzuges 13 Mann ausgewiesen, u.a. der Landrat, ein Studienrat, zwei Steuersekretäre, zwei Postbeamte, zwei Redakteure der Bitburger Zeitung, der Bürgermeister von Bitburg-Land und weitere Beamte.[Anm. 39] Nach Bongartz hatten Verhandlungen mit der Besatzungsmacht dazu geführt, dass es nicht noch mehr Personen getroffen hatte. Die letzte Ausweisung in Bitburg fand am 4. August 1923 statt.[Anm. 40] Die Ausgewiesenen wurden erst nach Trier und dann nach Koblenz gebracht, um von dort in den unbesetzten Teil Deutschlands geschickt zu werden. Nach zwei Jahren kehrte der letzte in die Heimat zurück.[Anm. 41]   

    In Prüm gingen die Ausweisungen noch erheblich weiter als in Bitburg. Sämtliche Beamte des Hauptzollamtes, 120 Beamte des Grenzdienstes, sämtliche Beamte des Finanzamtes, der Landrat, der Bürgermeister, zwei Beigeordnete, sechs von elf Lehrern des Gymnasiums, weitere Beamte aus den übrigen Behörden und eine Anzahl Gewerbetreibender, im ganzen 77 Verheiratete und 40 Unverheiratete, mit den Familienmitgliedern zusammen über 300 Personen. Das waren insgesamt 12 % der Einwohner von Prüm. Zunächst durften die Ausgewiesenen noch ihre Möbel mitnehmen, später musste alles zurückgelassen werden.[Anm. 42] 

    In der Bürgermeisterei Dudeldorf wurden bis zum 26. März 1923 elf Eisenbahnbeamte mit insgesamt 39 Angehörigen ausgewiesen.[Anm. 43] Auch in Kyllburg fanden infolge des Widerstands Ausweisungen statt. So mussten 29 Eisenbahnbeschäftigte aus Kyllburg, St. Thomas und Malberg, insgesamt 104 Personen, zwischen dem 4. und 8. Oktober 1923 ihren Heimatort verlassen. Keiner von ihnen durfte seine Möbel oder sonstigen Hausratsgegenstände mitnehmen. Über den zurückgelassenen Besitz wurden Listen geführt.[Anm. 44]

    Teilnehmer eines Lehrgangs für den Betrieb deutscher Eisenbahnen durch französisches Personal in Bitburg, ca. 1923[Bild: Kreismuseum Bitburg-Prüm, Privatbesitz Egon Colling]

    Zur Sicherstellung der im Rheinlandabkommen festgelegten Materiallieferungen an Frankreich wurde in Bitburg eine französische „Kommandantur der Eisenbahner“ eingerichtet. Hier wurden französische Eisenbahner mit den technischen Details der deutschen Eisenbahn vertraut gemacht. Der genaue zeitliche Beginn dieser Kommandantur ist unklar. So schreibt Bongartz zu den französischen Eisenbahnern nur: „Mit der schwindenden Sommerwärme wanderten sie[Anm. 45] ab und es blieb ein Eisenbahnbataillon als Besatzung, das jeden Monat wechselte, damit möglichst viele die Technik unserer Eisenbahn kennenlernen sollten.[Anm. 46]

    Nachdem die deutschen Eisenbahner 1923 die Arbeit verweigerten und größtenteils ausgewiesen worden waren, übernahm die französische Besatzungsmacht 1923 den Betrieb der Eisenbahnstrecken in der Eifel und richtete Betriebskantonnements ein.[Anm. 47] Erst 1924 wurde der Betrieb der Eisenbahn nach Rückkehr der deutschen Eisenbahnbeamten wieder an die deutsche Reichsbahn übergeben. 

    Vor dem Hintergrund der Spannungen um die Sicherung des Eisenbahnbetriebes wurde am 25. Mai 1923 der 17-jährige Peter Stamer aus Sülm von einem französischen Posten an der Eisenbahnstrecke Köln-Trier erschossen. In der Trimporter Dorfchronik[Anm. 48]  findet sich zu diesem Vorfall folgende Passage: „Am Pfingstmontag kamen gegen ½ 10 vier junge Burschen aus Sülm von Speicher von der Tanzmusik, die anlässlich des Pfingstfestes in herkömmlicher Weise war, auf dem Heimwege an Loskyll vorbei. Die Besatzungstruppen haben seit dem Februar (der Ruhrbesetzung) auch die Bahn sehr stark besetzt. Als sie über die Bahn kamen, rief der Posten ihnen etwas entgegen. Sie fragten: ‚Pahs?‘(Pass) Dieser ‚Nix Pahs‘ und schon fielen mehrere (4?) Schüsse. Die Burschen flüchteten schleunigst. Sie suchten rasch Deckung zu finden. Einer – Peter Stamer – blieb stehen, den Ausweis in der Hand und ‚Hände hoch‘. So wurde er auf dem Ausgange der Kyllbrücke (rechtes Ufer) erschossen. Er starb gegen Morgen auf dem Bahnhof Speicher, wohin ihn die Franzosen brachten.“ P. Stamer zu Ehren wurde in späteren Jahren ein Denkmal mit folgender Inschrift errichtet: „Hier starb am 25.5.23 während der Besatzungszeit durch die heimtückische Kugel eines marokkanischen Soldaten Peter Stamer im Alter von 17 Jahren“ versehen mit einem Hakenkreuz. Dieses wurde in den 1980er Jahren durch das Sülmer Wappen ersetzt. Das Denkmal steht heute noch dort. 

    Die Schilderung in Trimporter Dorfchronik ging wie folgt weiter: „Die anderen Burschen wurden dann am anderen Tage von den Franzosen verhaftet und unter Anklage gestellt wegen tätlichen Angriffes auf den Posten. Sie sollten auf den Posten geworfen haben, der auch eine Wunde zeigte, die angeblich davon herrührte. Zuerst waren sie in Bitburg, dann wurden sie nach Trier gebracht und blieben hier bis Anfang August. Die Anklage wurde fallen gelassen. Wie es dem Soldaten ging, wurde nicht bekannt.“[Anm. 49]

    Auffallend an dieser Version des Vorfalles ist zum einen die plötzliche, ohne nähere Erläuterung oder Provokation geschehende Erschießung des Peter Stamers sowie zum anderen der spätere, auf dem 1935 eingeweihten Denkmal zu findende, Hinweis, dass ausgerechnet ein marokkanischer Soldat für den Tod des Jungen verantwortlich gewesen sein soll, was natürlich mit Blick auf die schon erwähnte Kampagne der „Schwarzen Schmach“ eine besondere Bedeutung hatte.[Anm. 50] Die nationalsozialistische Propaganda stilisierte den Vorfall und verklärte Peter Stamer zum Märtyrer, ohne die genauen Umstände seines Todes näher untersucht zu haben. Betrachtet man die in anderen Regionen von Rheinland-Pfalz zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Sabotageakte an den Eisenbahnlinien, könnte die Erschießung auch im Zusammenhang solcher Sabotageakte stattgefunden haben.[Anm. 51] Möglicherweise hatte es zuvor andere Vorfälle oder versuchte Sabotageakte gegeben, die jedoch im Zusammenhang mit dieser Geschichte unerwähnt geblieben sind. Dadurch könnte die Anspannung bei der Kontrolle Eisenbahnschienen stark angestiegen sein, sodass sie schließlich im Vorfall mit Peter Stamer ihren negativen Höhepunkt erreicht hätte.

    In der Folge des tragischen Vorfalls mit Peter Stamer wurden die Anliegergemeinden verpflichtet, die Bewachung der Bahnstrecken zu übernehmen: Am 13. Juni erschien der Kreisdelegierte von Bitburg[Anm. 52] in Dudeldorf und forderte den Bürgermeister dazu auf, Bahnwachen auf der gleichen Bahnstrecke zwischen Phillippsheim und dem Tunnel bei Wilsecker aufzustellen, die Tag und Nacht die Strecke abgehen sollten. Als der Bürgermeister sich dagegen wehrte, wurde er „beurlaubt“ und die französische Besatzungsmacht drohte der Bürgermeisterei Dudeldorf mit der Sperrung aller an der Eisenbahn gelegenen Ortschaften. Daher entschieden sich die Gemeindevorsteher dazu, die Bahnwachen einzusetzen, da diese Maßnahme für die Bevölkerung unerträglich gewesen wäre. Nach Aussage des Kreisdelegierten erfolgte die Bewachung der Bahnstrecke zu diesem Zeitpunkt auch schon in den benachbarten Bürgermeistereien von Speicher und Kyllburg. Während die Wachmannschaften in diesen Bürgermeistereien nur aus Freiwilligen bestanden haben sollen, wurden am 21. Juni hierfür 14 Personen durch die Bürgermeisterei Dudeldorf „angestellt“. Eine weitere Person meldete sich für den Dienst an der Bahnstrecke freiwillig.[Anm. 53]

    0.3.Autonomiebewegungen im heutigen Eifelkreis 1923

    Neben der Bekämpfung des passiven Widerstandes nach dem Einmarsch in das Ruhrgebiet tat die französische Besatzungsmacht zugleich alles, um einen kleinen, aber sehr aktiven Kreis von Personen zu unterstützen, die eine Loslösung des Rheinlandes von Preußen oder gar die Gründung einer „Rheinischen Republik“ anstrebten. Ihre politischen Gegner bezeichneten diese Personen als „Separatisten“. Die Gruppe war auch in der Eifel prominent vertreten: In Prüm war dies der Hotelier Edmund Hansen, in dessen Hotel „Kaiserhof“ mit einem „Napoleonzimmer“ an einen angeblichen Aufenthalt des französischen Kaisers in der Stadt erinnert wurde. Er amtierte in der provisorischen Regierung der „Separatisten“ in Koblenz als Sozialminister. In Bitburg setzten sich bereits 1919 der Gutsbesitzer Dr. Josef Limbourg und sein Bruder Peter für die Gründung einer „Rheinischen Republik“ ein. In den folgenden zeitgenössischen Schilderungen zeichnet sich allerdings ab, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die „Separatisten“ nicht unterstützte, sondern entschlossen gegen sie vorging. Nach aktueller Forschung ist der Begriff „Separatist“ jedoch vor allem als Fremdbezeichnung zu sehen. Die Personen selber können eher als Autonomisten bezeichnet werden. Hierbei ist vor allem entscheidend, dass die Gruppe sich lange Zeit selber nicht darüber einig war, ob man einen autonomen Staat im deutschen Reich gründen wollte, wie z. B. Bayern, oder einen vom deutschen Reich separaten Staat gründen wollte, welcher als Pufferstaat zwischen Deutschland und Frankreich vor allem aus Sicht der Franzosen eine wünschenswerte Lösung gewesen wäre. 

    Erst 1923 wird die Absicht der Autonomisten über die Gründung eines vom deutschen Reich separaten Staates deutlicher sichtbar.[Anm. 54] Um den verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Ruhrkrise zu entkommen, erreichte die Aktivität der Autonomisten zwischen August und Dezember 1923 im Eifelkreis ihren Höhepunkt. Nach den massenhaften Ausweisungen, vor allem ihrer politischen Gegner, hofften diese nun, dass sie ihren Plan, die Autonomie des Rheinlandes durchzusetzen, endlich ohne größere Widerstände ausführen konnten. Dies geschah an vielen Orten im Kreis auf eine vergleichbare Art und Weise. Dabei ist anzumerken, dass hier nur Quellen aufgeführt werden, die aus der Feder von politischen Gegnern der Separatisten stammen. Nach jetzigem Stande konnten keine Quellen für den Eifelkreis gefunden werden, die die folgenden Geschehnisse aus Sicht der Autonomisten erzählen. Am 21. Oktober 1923 wurde in Aachen durch „Separatisten“ die Rheinische Republik ausgerufen. Über die folgenden Ereignisse hielt Bongartz diese Zeilen fest: 

    „Am 23. Oktober 1923 um 2 Uhr 45 in der Nacht kam die erste Horde der Separatisten in einer Stärke von etwa 30 Mann per Lastwagen in Bitburg an. Sie wurden angeführt von Franz Blasius, geboren in Trier, dessen Ehefrau eine Bitburgerin war. Seine Abenteuerstreiche brachten ihm in Bitburg den Spitznamen Zingo – eine Verballhornung von ‚Zigeuner-Oberst‘ ein. […] Unter Führung dieses Mannes also trafen die ersten Verkünder und Repräsentanten der ‚Rheinischen Republik’ in Bitburg ein. Zuerst wurde der damalige Stadtsekretär Fuchs aus dem Bette geholt und sollte interviewt werden. Herr Fuchs lehnte das aber ab und verweigerte auch jede Mithilfe. Dann wurde die Post und das Landratsamt besetzt. In letzterem schlug ‚Zingo'’ sein Hauptquartier auf und nannte sich jetzt ‚Kommissar“‘. Seine ‚Armee’ war teils uniformiert, teils in Rebellenzivil mit rot weiß grüner Armbinde und umgehängtem Karabiner, dazu Revolver am Koppel. Ein Teil zog als Patrouille durch die Straßen, der andere Teil verblieb als ‚Garde du Corps’ im Hauptquartier.“[Anm. 55] 

    Umsonst versuchte Blasius mit den deutschen Stellen in Kontakt zu kommen, überall traf er auf Ablehnung. Schließlich kam es am 24. Oktober zu Gewalttätigkeiten. Bongartz berichtete hierzu Folgendes: 

    „Als aber am 2. Tage, den 24. Oktober 1923, die Bande dazu überging, Requisitionen vorzunehmen, sie hatten sich schon eines Schweines bemächtigt, da brach die Erregung durch und man schritt zur Abwehr. Die Bürger scharten sich zusammen, bewaffneten sich mit Jagdgewehren und Knüppel und es begann die ‚Bitburger-Separatistenschlacht’. Die Separatisten bezogen Prügel, über deren Qualität und Quantität Auskunft zu geben, nur die „Bezieher“ in der Lage waren. Es fielen auch Schüsse, dabei wurde ein älterer Bitburger Bürger, Thomas Müller aus der Stockstraße, am Arme verwundet.“ 

    Fünf Separatisten galten als tot, waren allerdings nur schwer verprügelt worden. Bongartz berichtete hierzu: „Als ich endlich ins ‚Hauptquartier’ anlangte, sah ich zuerst die ‚5 Toten“‘! Sie saßen und lagen blutbesudelt in der ‚Wachstube’ und ...... verzehrten schmerzerfüllt Brot mit Wurst!!!“[Anm. 56] In Bitburg fand außerdem noch eine Versammlung statt, die von den Separatisten als „konstituierende Versammlung“ einberufen worden war, um über die Gründung einer eigenen Rheinrepublik und damit die Abspaltung vom Deutschen Reich zu entscheiden. Über diese Versammlung berichtete der Pfarrer Fliedner[Anm. 57] Folgendes: „Und schließlich die schmachvolle Zeit der drohenden Separation. Eines Mittags mit der Kartoffelernte in meinem Garten beschäftigt, erhielt ich die Nachricht von einer schon begonnenen Versammlung im neuen katholischen Gesellenheim. Ich fand nur noch einen Stehplatz nahe dem Eingang und vernahm auch nur noch die Schlusssätze eines Prümer Redners,[Anm. 58] der zur Trennung von Preußen aufforderte. Nach verschiedenen mehr oder weniger verschämten Zustimmungserklärungen hierzu warnte ich zu merklichem Unwillen der Leiter vor der Zerreißung dieses mit unserem Deutschen Vaterland fest verbundenen Landes und verlangte für die beabsichtigte Entschließung und Unterzeichnung eine Klarstellung, ob es sich dabei lediglich um eine Erklärung für Zucht und Ordnung oder für Separation handele. Nach einigen sich im gleichen Sinne äußernden Rednern wurde die Versammlung abgebrochen.[Anm. 59] Schließlich beschloss Blasius Verstärkung aus Prüm zu holen, die am 25. Oktober 1923 eintraf.[Anm. 60] Doch auch dies konnte das Blatt für die „Separatisten“ nicht mehr wenden und die Prümer zogen wieder ab. Am 05. Dezember 1923 verließen schließlich auch die letzten „Separatisten“ Bitburg.[Anm. 61] In einem aufsehenerregenden Prozess im Januar 1928 wurde in der Aufarbeitung der Ereignisse in Köln deutlich, dass die schon genannten Brüder Limbourg ein Teil der treibenden Kräfte dieser Bewegung im Hintergrund gewesen waren. Da der Ruf der Familie in Bitburg langfristig durch diese Handlungen geschädigt worden war, verließen die Brüder Limbourg im Jahre 1933 Bitburg und siedelten sich in Courben an der Côte d’Azur an.

    Soldaten der französischen Brigade in Kyllburg, 1923[Bild: Archiv Nemes]

    In Kyllburg versuchte man zu Beginn des „separatistischen“ Aufstandes die örtliche Verwaltung unter Kontrolle zu bringen. Daher wurde das Bürgermeisteramt durch die „Separatisten“ unter Führung eines Mannes aus Orsfeld besetzt. Die französische Besatzungsmacht blieb wie auch an anderen Orten während dieser Vorfälle auffallend passiv. 

    Der damalige Bürgermeister Dietz trat den Besetzern entgegen und es entwickelte sich eine heftige Debatte, in der sich der schon bejahrte Bürgermeister so erregt haben soll, dass ihn ein Herzschlag traf und er auf der Stelle tot zusammenbrach.[Anm. 62]

    Der Verlauf der „separatistischen“ Bewegung in Prüm spielte sich in seinem Beginn ähnlich wie in Bitburg ab.[Anm. 63] Wie auch in Bitburg hatte die Besatzungsmacht ihre Truppen im Frühjahr 1923 personell aufgestockt. Hierzu wurde eine Kompanie Marokkaner nach Prüm verlegt und im Oktober eine Schar Rheingardisten. Ihren Höhepunkt erreichte die „separatistische“ Bewegung in Prüm ähnlich wie auch in Bitburg im Oktober.[Anm. 64] Am 22. Oktober 1923 wurde in Prüm auf dem Hahnplatz von dem Kaufmann Edmund Hansen die Rheinische Republik ausgerufen unter Hissen der Fahne an der unbenutzten französischen Fahnenstange. Insgesamt sollen ca. 50 mit dem Separatismus verbundenen Personen der Ausrufung beigewohnt haben. Im späteren Bericht des Bürgermeisters von Prüm wird dabei darauf hingewiesen, dass die meisten der beteiligten Personen „keine gebürtigen Prümer“ gewesen sein sollen, sondern zugezogene Fremde aus verschiedenen Städten. Die Anhänger dieser Bewegung sollen außerdem zum größten Teil Geschäftsleute gewesen sein.[Anm. 65] Der Sprecher des neuen Exekutivkomitees verkündete am selben Tag, ihm sei das Recht gegeben, Freiheitsstrafen und selbst die Todesstrafe zu verhängen.[Anm. 66] Dechant Zilliken hielt daraufhin am selben Tag in Prüm eine Predigt, in der er die Tätigkeit der „Separatisten“ verurteilte.[Anm. 67] Am 25. Oktober 1923 hielten „Separatisten“ am Hahnplatz in Prüm den Trierer Bischof Bornewasser fest.[Anm. 68] Zweimal wurde die Fahne wieder heruntergeholt. Die Täter wurden verprügelt und nach Koblenz gebracht.[Anm. 69] Erst am 17. November 1923 gaben die „Separatisten“ in Prüm auf und holten selber ihre Fahne am einstigen Prümer Zeughaus, dem damaligen Rathaus in Prüm, ein.[Anm. 70] 

    Nach dem Ende der Ruhrkrise finden sich keine Quellen, die im Zeitraum von 1924-1930 über weitere problematische Ereignisse zwischen deutscher Bevölkerung und französischer Besatzungsmacht berichten.

    0.4.Befreiungsfeiern

    Freiheitsstein im Bedhard, Denkmal der zentralen Befreiungsfeier in Bitburg am 01. Juli 1930[Bild: Foto: Burkhard Kaufmann]

    Katharina Blümling hat für den Raum Bitburg aufgezeigt, wie auch hier das Ende der französischen Besatzungszeit in zahlreichen örtlichen Feiern begangen wurde.[Anm. 71] Im Folgenden sollen die Befreiungsfeiern daher nur genannt werden.

    Nachdem am 20. Juni 1930 die vier letzten französischen Gendarmen aus Bitburg abgereist waren, war die Stadt wieder offiziell besatzungsfrei.[Anm. 72] In den folgenden Wochen wurde der Abzug der Franzosen an vielen Orten im Eifelkreis gefeiert. Am 29. Juni1930 gab es eine Befreiungsfeier in Irrel, die bereits vor der eigentlichen Befreiung abgehalten wurde und mit dem Stiftungsfest des Kriegervereins und dessen Fahnenweihe verbunden wurde.[Anm. 73] In der Nacht auf den 01. Juli fanden Feiern an weiteren Orten, auch in Holsthum, statt. In der Schulchronik des Ortes wurde jedoch auch Folgendes festgehalten: „Bis jetzt durfte es hier keiner wagen, dem Franzmann entgegen zu treten.“[Anm. 74]In der betreffenden Nacht hatte es auch in Bitburg eine mitternächtliche Befreiungsfeier gegeben, sowie in Kruchten, Dudeldorf, Mötsch und in Neuerburg.[Anm. 75] Weitere örtliche Feiern fanden am 06. Juli1930 in Badem und Bettingen sowie am 16. Juli in Ferschweiler statt. Am 27. Juli beging auch Oberweis eine Befreiungsfeier.[Anm. 76]Eine zentrale Feier für den Kreis Bitburg fand am 1. Juli 1930 im städtischen Bedhard-Wald statt. Ein „Freiheitsstein“ aus Irreler Sandstein wurde eingeweiht, umstanden von zwölf Linden als Zeichen der „12jährigen Leidenszeit.“[Anm. 77] Erst am 20. Oktober 1930 erhielt er eine kupferne Gedenktafel mit der Inschrift: „Nach zwölfjähriger Fremdherrschaft endlich frei – 30. Juni 1930!“ Das Denkmal steht bis heute an der B 50 Richtung Oberweis, Abzweigung der L 9 nach Brecht. Allerdings ist die Nische für die Inschriftentafel heute leer.

    Verfasser: Georg von Schichau

    Erstellt am: 18.06.2021

     

    Quellen- und Literaturverzeichnis

    Quellen

    • Kentenich, Gottfried, Trier und das Trierer Land in der Besatzungszeit 1919–1930. 12 Jahre unter der Geißel der Fremdherrschaft, 3. Auflage (Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung), Trier 1930.
    • Staatsarchiv Ludwigsburg, Pl 13/Bü 4.
    • Staatsarchiv Koblenz, Abt. 441, 22619.
    • Kreisarchiv Bitburg-Prüm, B2/287.
    • Kreisarchiv Bitburg-Prüm, 655, 171/497.
    • Kreisarchiv Bitburg-Prüm, 633/53.
    • Bitburger Zeitung (BZ), Autor Hugo Manz (Zeitungsverleger).
    • Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925.
    • Schulchronik Holsthum, http://geschichte.holsthum.de/wp-content/uploads/2018/05/A_0004_Schulchronik_Teil_1_1887_1950.pdf (Abruf 16.8.2021)
    • Trimporter Dorfchronik, https://www.trimport.de/?page_id=638 (Abruf 16.8.2021)

    Literatur

    • Blindert, Werner, Der Dechant und der Kardinal, in: Der Prümer Landbote. Zeitschrift des Geschichtsverein Prümer Land Nr. 62- 3/99, Prüm 1999.
    • Blümling, Katharina: Nach zwölfjähriger harter Fremdherrschaft endlich frei – 30. Juni 1930 – Die Befreiungsfeiern in Bitburg und Umgebung – Teil 2, in: Heimatkalender Bitburg-Prüm, 2018.
    • Blümling, Katharina: Nach zwölfjähriger harter Fremdherrschaft endlich frei – 30. Juni 1930 – Die Befreiungsfeiern in Bitburg und Umgebung – Teil 1, in: Heimatkalender Bitburg-Prüm, 2017.
    • Faas, Franz Josef, in: Prüm und das Prümer Land 1700-1945. Prüm 1986.
    • Neu, Peter, Geschichte von Bitburg, Bitburg 1965.
    • Schlemmer, Martin, „Los von Berlin“: die Rheinstaatbestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg.
    • Stadt Kyllburg (Hrsg.), 1200 Jahre Kyllburg. Chronik der Stadt Kyllburg 800-2000, Kyllburg 2000.
    • Engelen, Ute, Rummel, Walter (Hrsg.), Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz, Koblenz 2020.

    Anmerkungen:

    1. Für die freundliche Überlassung seiner umfangreichen Quellensammlung danke ich Herrn Burkhard Kaufmann, Leiter des Kreismuseums Bitburg-Prüm. Zurück
    2. Ute Engelen, Walter Rummel, und Kai-Michael Sprenger: Die französische und amerikanische Besatzungszeit, in: Engelen, Ute, Rummel, Walter (Hg.), Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz, Koblenz 2020, S. 46. Zurück
    3. Kentenich, Gottfried, Trier und das Trierer Land in der Besatzungszeit 1919–1930. 12 Jahre unter der Geißel der Fremdherrschaft, 3. Auflage (Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung), Trier 1930. Zurück
    4. Die Stationierung von französischen Kolonialtruppen in Deutschland wurde von den Deutschen als bewusste Demütigung empfunden und mit dem Begriff „Schwarze Schmach“ betitelt. Unter dieser Kampagne, die heute eindeutig als rassistisch bezeichnet werden kann, wurden vor allem Gewalttaten der Kolonialtruppen veröffentlicht und beklagt. Auch in der hier verwendeten Sonderausgabe der Trierischen Landeszeitung findet sich ein Kapitel, in dem hauptsächlich von vermeintlichen Vergewaltigungen und Übergriffen schwarzer Besatzungssoldaten an deutschen Frauen berichtet wird. Zurück
    5. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    6. So ist im Lagerbuch der evangelischen Kirchengemeinde Bitburg auf Seite 16 für diesen Tag folgende Passage zu finden: „Nun hatte er einen Postboten auf der Strasse geohrfeigt, weil er nicht vorschriftsmässig gegrüsst habe. Daraufhin schoben ihn die Amerikaner ab.“ Zurück
    7. An anderer Stelle bezeichnet Irma Adelmann von Adelmannsfelden den General mit Namen Heunnoque. Zurück
    8. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    9. Der französische General. Zurück
    10. Gemeint ist hier die französische Fahne. Zurück
    11. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    12. Gemeint ist der französische General. Zurück
    13. Gemeint ist der französische General. Zurück
    14. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    15. Kentenich 1930, S. 143. Zurück
    16. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    17. Tagebuch Irma Adelmann von Adelmannsfelden, StA Ludwigsburg Pl 13/Bü 4. Zurück
    18. Kentenich 1930, S. 143. Zurück
    19. Matthias Bongartz wurde 1942 durch die Heeresstandortsverwaltung Bitburg dazu aufgerufen, für eine Chronik der Geschichte von Bitburg die Geschehnisse aus dem Zeitraum von 1918-1925 aufzuschreiben. Erst 1951 hatte er die Geschehnisse endgültig zu Papier gebracht. Unklar ist hierbei, ob sich Bongartz nur seinen Erinnerungen bediente oder auch auf andere Quellen zurückgegriffen hat. Zurück
    20. Text wie im Original, Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 5-6. Zurück
    21. Blum-Gabelmann, Franziska, Heller-Karneth, Eva, Sprenger, Kai-Michael, Kontakte mit der Zivilbevölkerung, in: Engelen/Rummel 2020, S. 130-141. Zurück
    22. Engelen, Ute, Rummel, Walter, Sprenger, Kai-Michael: Die französische und amerikanische Besatzungszeit, in: Engelen/Rummel 2020, S. 32-50.  Zurück
    23. Kentenich 1930, S. 143. Zurück
    24. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 16.  Zurück
    25. Gemeint sind hier die amerikanischen Truppen. Zurück
    26. Bericht Heinrich Kaufmann, ehemaliger Besitzer Hotel Mosella in Bitburg Blatt III und IV, Landeshauptarchiv Koblenz Abt. 441, Nr. 22619. Zurück
    27. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 12. Zurück
    28. Bericht Heinrich Kaufmann, ehemaliger Besitzer Hotel Mosella in Bitburg Blatt III und IV, Landeshauptarchiv Koblenz Abt. 441, Nr. 22619. Zurück
    29. Faas, Franz Josef, in: Prüm und das Prümer Land 1700-1945. Prüm 1986. S. 178. Zurück
    30. Ebenda. Zurück
    31. Der Begriff wird im Kapitel „Autonomiebewegungen im Eifelkreis“ näher erläutert. Zurück
    32. Blum-Gabelmann, Franziska, Heller-Karneth, Eva, Sprenger, Kai-Michael, Kontakte mit der Zivilbevölkerung, in: Engelen/Rummel 2020, S. 130-141. Zurück
    33. Ebenda, S. 141. Zurück
    34. Die Urkunde findet sich im Heiratsregister der Stadt Bitburg unter der Angabe Nr. 3/1922 StA Bitburg-Stadt. Das Register wird im Kreisarchiv Bitburg-Prüm aufbewahrt. Zurück
    35. Rummel, Walter, Die Ruhrkrise 1923 und ihre Auswirkungen in der Pfalz und Rheinhessen, in: Engelen/Rummel 2020, S. 53.   Zurück
    36. Bitburger Zeitung vom 3.7.1930.  Zurück
    37. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 11-13. Zurück
    38. Kentenich 1930, S. 143; Dr. Peter Neu zufolge handelte es sich bei den Teilnehmern um „mehrere hundert Personen“ (Neu, Peter, Geschichte von Bitburg, 1965, S. 476). Zurück
    39. Neu, Peter, Geschichte von Bitburg, 1965, S. 477. Zurück
    40. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 14f. Zurück
    41. Neu 1965, S. 478. Zurück
    42. Faas 1986, S. 177f. Zurück
    43. Kreisarchiv Bitburg-Prüm, 655, 171/497. Zurück
    44. Kreisarchiv Bitburg-Prüm, B2/28.  Zurück
    45. Gemeint sind die „Madagassen“. Zurück
    46. Kentenich 1930, S. 143. Zurück
    47. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 7f. Zurück
    48. Die Trimporter Dorfchronik findet sich unter: https://www.trimport.de/?page_id=638, Abruf 16.8.21. Zurück
    49. Die Trimporter Dorfchronik findet sich unter: https://www.trimport.de/?page_id=638, Abruf 16.8.21. Zurück
    50. Ein Bericht zum Mahnmal für Peter Stamer findet sich in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier unter: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=10279, Abruf 16.8.21. Zurück
    51. Siehe hierzu: Rummel, Walter, Die Ruhrkrise 1923 und ihre Auswirkungen in der Pfalz und Rheinhessen, in: Engelen, Ute, Rummel, Walter (Hg.), Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz, S. 60. Zurück
    52. Der Kreisdelegierte war nach Bongartz der „politische Machthaber“ und „die höchste Position der französischen Besatzungsbehörde. […] Die Kreisdelegation hatte die Aufgabe, die im Rheinlandabkommen festgelegten „Ordonnanzen“ zu überwachen. Je nachdem nun der jeweilige Kreisdelegierte eng= oder weitherzig war, wurde dementsprechend die Überwachung streng oder mit Zugeständnissen durchgeführt.“ Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 7f. Zurück
    53. Kreisarchiv Bitburg-Prüm, 655, 171/497. Zurück
    54. Rummel, Walter, Separatismus. Vaterlandsverrat, Zukunftsvision oder Rettungsversuch?, in: Engelen, Ute, Rummel, Walter (Hg.), Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918-1930 im heutigen Rheinland-Pfalz, S. 66-83. Zurück
    55. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 18. Zurück
    56. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S. 18-25. Zurück
    57. Der evangelische Pfarrer Wilhelm Fliedner war von 1912 bis 1926 in der evangelischen Gemeinde in Bitburg als Superintendent tätig. 1925 wurde er Superintendent des Kirchenkreises Trier. Zurück
    58. Vermutlich wird es sich bei diesem Redner um Edmund Hansen gehandelt haben. Zurück
    59. Aus der Chronik der evangelischen Gemeinde Bitburg, handschriftliches Exemplar im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde. Kopie im Kreismuseum Bitburg. Zurück
    60. Stadtarchiv Bitburg, Matthias Bongartz: Bitburg in der Besatzungszeit von 1918 bis 1925, S.20; Neu, Peter, Geschichte von Bitburg, 1965, S. 479. Zurück
    61. Neu 1965, S. 479f. Zurück
    62. Stadt Kyllburg (Hg.), 1200 Jahre Kyllburg. Chronik der Stadt Kyllburg 800-2000. S. 198. Zurück
    63. Darstellung dazu in Kentenich 1930, daraus schöpft auch Faas 1986, S. 178. Zurück
    64. Faas 1986, S. 178. Zurück
    65. Bericht des Bürgermeisters von Prüm vom 4.12.1923 über die Geschehnisse in der Separatistenzeit, Kreisarchiv Bitburg-Prüm, 633/53. Zurück
    66. Ebenda. Zurück
    67. Blindert 1999, S. 29. Zurück
    68. Ebenda. Zurück
    69. Faas 1986, S. 178. Zurück
    70. Ebenda. Zurück
    71. Blümling 2018; Blümling 2017.  Zurück
    72. Blümling 2017, S. 116. Zurück
    73. Blümling 2018, S. 151. Zurück
    74. Schulchronik Holsthum, http://geschichte.holsthum.de/wp-content/uploads/2018/05/A_0004_Schulchronik_Teil_1_1887_1950.pdf Abruf 16.8.21, S. 104.  Zurück
    75. Blümling 2017, S. 117; Blümling 2018, S. 149f. Zurück
    76. Blümling 2018, S. 150f.  Zurück
    77. Bitburger Zeitung vom 02.07.1930. Zurück